Hackfestival: Mit Technologie zu mehr Nachhaltigkeit

Am vergangenen Wochenende hat sich der Rosengarten Mannheim in ein Zentrum für Kreativität, Coding und Nachhaltigkeit verwandelt. Im Mittelpunkt des Hackfestival stand die Entwicklung von technischen Lösungen, die bei einer nachhaltigen Lebensweise unterstützen können. Diese wurden sowohl im dreitägigen Hackathon als auch im öffentlichen Programm am Samstag hervorgehoben. Für den Hacking-Teil kamen rund 300 IT- und Design-Spezialist*innen aus 53 Nationen zusammen und in Teams Lösungen für firmenspezifische Aufgaben von SAP, der KION Group, Schwarz IT, Roche, Stadt Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar zu entwickeln.

ESA-Astronaut Alexander Gerst betonte in seiner Begrüßungsrede am Freitag die Dringlichkeit, neue Ideen gegen den Klimawandel zu entwickeln. Er machte deutlich, dass nur die Menschheit Lösungen für die selbstgeschaffenen Probleme finden kann und hob die Relevanz der Entwickler*innen hervor. Dem schloss sich Oberbürgermeister Christian Specht an, der die Wichtigkeit dieser Berufsgruppe für Erreichung der Klimaziele der Stadt hervorhob.

 

Stadt Mannheim und Metropolregion Rhein-Neckar


In diesem Sinne wurden auch die zwei Challenges der Stadt Mannheim mit dem Local Green Deal sowie der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt und die Ergebnisse am Sonntagnachmittag präsentiert. Das Gewinnerteam der Circular Economy Challenge „Trash Buddy“ entwickelte eine App, mit der Produkte, die man entsorgen will, gescannt werden können. Die App gibt Tipps für die richtige Entsorgung, aber auch welche Optionen es noch für das Produkt anstelle der Mülltonne geben könnte. Teammitglied Ruben Jochem hob besonders die Interdisziplinarität im Team hervor. „Dass wir etwas entwickeln, konnten in so kurzer Zeit, dass so nah an der Implementierung ist freut mich besonders.“

„Wir haben die Gewinner für die Circular Economy Challenge ausgewählt, weil es eine intuitive App ist, die für jeden sehr leicht zu bedienen ist. Sie gibt ihnen Ideen zum Recycling und Upcycling. Außerdem wichtige Hinweise für eine sortenreine Mülltrennung und das istentscheidend, damit wir die Circular Economy in der Metropolregion Rhein-Neckar und der Stadt Mannheim voranbringen können“, so Challenge Setterin Miriam Freudenberger, Projektleitung Metropolregion Rhein-Neckar.

Die zweite prämierte Anwendung der Region „Mannheim Green City Quest“ hat Kinder und Jugendliche als Multiplikatoren im Fokus. Die App vermittelt spielerisches Wissen rund um die Stadt und das Thema Nachhaltigkeit,Die App bietet zudem Quiz, Awards, ein Leaderboard und bietet Benutzer- und Contentverwaltung, die bei Kindern besonders wichtig ist. So können auch Schulen die Accounts nutzen und verwalten.

„Uns hat an der Gewinneridee der Eco Aware Challenge begeistert, dass die Informationen zum Local Green Deal und der Stadt Mannheim kombiniert werden. Das ist ein wunderbares Angebot für Kinder und Jugendliche, mit ihren Familien Mannheim noch besser zu erkunden und mehr über die lokale Nachhaltigkeit zu lernen. Das Angebot kann sogar auf Schulklassen erweitert werden, sodass auch diese Mannheim mit nachhaltigen Aspekten erleben können“, Judith Geiser, Geschäftsstellenleitung Local Green Deal.

 

SAP

Frost Guardians – Gewinnerteam der SAP Challenge „Hey, theres carbon in my lunch“: entwickelten ein smartes Tool, das mit Hilfe von KI und Kamera Produkte im Kühlschrank erkennt und Informationen zu Mindesthaltbarkeit, Bestand und Rezeptideen geben kann. Eine App gibt Tipps für Rezepte, die zu den restlichen Lebensmitteln passen, und ist auch mit der Einkaufsliste verknüpft und erkennt, wenn etwas hinzugefügt wird, was schon da ist.

SCHWARZ IT

Ebenfalls gegen Lebensmittelverschwendung: Die “Carbon Crusher” – Gewinnerteam der Schwarz IT Challenge „Waste Not, Want Not!“ – lockten mit der Lidl-App durch attraktive Angebote mit fortschreitendem Mindesthaltbarkeitsdatum und Belohnungen beim Kauf. Die App nutzt maschinelles Lernen, um dem Nutzer je nach Interesse Produkte anzuzeigen, die CO2 einsparen und kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen. Der Kauf dieser Produkte wird mit Rabatten und Coupons belohnt und durch Gamification-Elemente attraktiv gemacht.

KION Group

Die Gruppe KAEFER (in Anlehnung an den technischen Bug) – Gewinner der KION Group Challenge „Smart LLM Sector“ überzeugte mit einem effizienten LLM-Modell. Hauptmerkmale der Entwicklung waren die dynamische Modellbewertung, der Abgleich von Auftrags- und Modellkomplexität, die ML-basierte Auftragskategorisierung und die selbstlernende Architekturinteraktion.

ROCHE

Rory der Carbon Coach – Das Gewinnerteam der Roche Challenge „Carbon Footprint Champion“ hatte sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein der Mitarbeiter*innen im Bezug auf Nachhaltigkeit zu schärfen. Die liebevoll animierte Schildkröte Rochy erinnert an Nachhaltigkeitsaufgaben wie z.B. das eigene Essen, das fotografiert, mit Punkten belohnt und später in Gutscheine oder Spenden umgewandelt werden kann. Es gibt Nutzer-Accounts und der Score aller Mitarbeiter*innen aus den verschiedenen Abteilungen kann eingesehen werden.

Politikerin Anna Christmann bestärkt die Talente, dass Unternehmensgründungen mit den entwickelnden Ideen eine valide Möglichkeit sein kann. Insgesamt traten rund 40 Teams in 6 Challenges an, die besten wurden jeweils mit einem Preisgeld von 3.000 Euro prämiert